Peppi kam vor ca. 4 Wochen in die Tötung. Weil wir keine anderen Infos hatten, gingen wir davon aus, dass er, wie die meisten anderen Hunde, auf der Straße eingesammelt worden war.
Wie bei jedem Hund, der neu in die Tötung kommt, versuchten wir, uns vorsichtig und freundlich anzunähern. Peppi quittierte das mit Knurren und Zähne fletschen. Dieses Verhalten ist nicht ungewöhnlich und meistens in Angst begründet, also beschlossen wir, ihm ein paar Tage Zeit zu geben, um sich mit seiner neuen Situation in Gefangenschaft zu arrangieren. Als Peppi in die Tötung kam, galt noch eine Frist von 14 Tagen bis zum Tötungstermin, sodass von Anfang an klar war, dass wir nicht viel Zeit haben werden.
Die Tage vergingen, und an Peppis Verhalten änderte sich nichts. Näherte sich ein Mensch oder ein Hund seinem Zwinger, bekam er einen Wutanfall, sprang wie verrückt am Gitter hoch und beruhigte sich erst wieder, wenn das Objekt seiner Wut aus seinem Gesichtsfeld verschwand. War der Anfall vorbei, saß er oft weinend mitten im Zwinger. Seine Bewegungen innerhalb des Zwingers sind hektisch, wirken oft willkürlich. Er markiert massiv und scharrt. Wenn er sich übergibt, was ab und zu vorkommt, deckt er das Erbrochene akribisch mit Decken ab. Eine Fliege, die auf seinem Fell landet, regt ihn maßlos auf. Es war nicht daran zu denken, den Zwinger zu betreten. Zum Reinigen wurde Peppi mit einer großen Schaufel in einer Ecke gehalten.
Unser Plan war zunächst, als vertrauensbildende Maßnahme, ihn aus der Hand zu füttern, was nach ein paar Startschwierigkeiten gut klappte. Ich sitze täglich mindestens eine Stunde vor seinem Zwinger. Ich füttere ihn und bin ansonsten einfach da. Wenn es in der Umgebung einigermaßen ruhig ist, kommt er in die Ecke, vor der ich hocke und steckt seine Nase durchs Gitter in meine Klamotten. Manchmal kann er sich so weit entspannen, dass er sich hinlegt. Sobald aber in der Nähe seines Zwingers irgendetwas passiert, dreht er wieder hoch und bekommt den nächsten Wutanfall und ist dann auch nicht ansprechbar. Ich war ein paar Mal bei ihm im Zwinger, habe ihn zu mir gerufen und konnte ihn sogar streicheln. Einen Tag später hat er mich durchs Gitter gebissen, und meine Unbefangenheit im Zwinger ist dahin…
Die Tötungsfrist wurde ausgesetzt, weil er in diesem Zustand nicht vermittelt werden kann. Da die Fortschritte nach zwei Wochen so minimal waren, haben wir zwei Tage lang (und insgesamt dreimal) seine Wutanfälle mit Wasser abgebrochen. Das funktionierte insofern, als er sich in eine hintere Ecke im Zwinger zurückzog oder in die Hütte auswich. Allein der Anblick des Wassereimers führte dazu, dass er keine Wutanfälle mehr bekam.
Einen Tag später erfuhren wir, dass Peppi nicht von der Straße gesammelt wurde, sondern einen Zusammenstoß mit einem Auto hatte, der zu einer massiven Veränderung seines bis dahin tadellosen Verhaltens geführt hatte. Der Wassereimer kam sofort weg und wir beschlossen ein CT oder MRT von Peppis Kopf zu machen.
Häppchenweise gab es weitere Infos zu seiner Geschichte und so erfuhren wir, dass der Unfall inzwischen 2 Jahre (!) zurückliegt. Betroffen waren Becken und Wirbelsäule, eine notwendige OP fand nicht statt. Peppi konnte sich eine Zeit lang gar nicht bewegen, kam dann aber wieder auf die Beine. Allerdings war er nicht mehr der Alte: er biss die Frau, später auch das Kind und wurde danach im Garten angekettet. Nachts konnte er sich im Garten frei bewegen. Kürzlich hat er auch den Mann gebissen, und damit war die Abgabe in der Tötung besiegelt. Peppi muss umfangreich untersucht werden, was sich höchst kompliziert gestaltet, denn er muss sediert werden, um ihm einen Maulkorb anziehen zu können. Die unruhige Zwingerumgebung in der Tötung ist Gift für Peppi.
Der aktuelle Stand ist dieser: Mit Hilfe einiger Interessierter in Deutschland haben wir nach Möglichkeiten gesucht, einen Platz für ihn zu finden, wo er zur Ruhe kommen kann, und wo jemand mit ihm arbeitet, der das kann. Den habe ich jetzt gefunden. Er könnte hierhin: http://www.tordaszoo.hu/ (site gibt es auch in englisch!).
Krisztina Fedák berechnet für TS-Hunde 1000 Ft/Tag netto, das sind etwa 4 EUR brutto. Wir möchten Peppi dort zunächst für 3 Monate unterbringen und danach die Situation neu bewerten. Er muss gründlich tierärztlich gecheckt werden (Bewegungsapparat, Schilddrüse). In dieser Zeit würde Frau Fedák ihn gerne auch kastrieren. Die Pensionskosten beliefen sich also auf 360 EUR plus Tierarztkosten, Therapie ist im Preis inbegriffen.
Wir gehen davon aus, dass das Gesamtpaket auf etwa 500 EUR hinauslaufen wird. Das ist viel Geld für einen einzelnen Hund, aber es ist seine einzige und letzte Chance. Auch für Tierheimleben in Not, den Verein, der grünes Licht für Peppis Unterbringung im TordasZoo gegeben hat, ist das viel Geld, deshalb bitten wir um Unterstützung in Form einer Spende. Bitte gebt als verwendungszweck "Peppi" an.
Ich danke im Voraus allen, die sich beteiligen möchten und wünsche mir, dass Peppi geholfen werden kann und er danach ein tolles Zuhause findet!
Liebe Grüße, Iris
So und hier ist das Spendenbarometer für Peppi:
Hackner A. 1 Euro Bärwald I. 20 Euro Fiehl-Putz K. 30 Euro C. Kaps 20 Euro C. Wiggenhauser 20 Euro H. Kupich 30 Euro S. Witt 15 Euro T. Katter 5 Euro A. Zink 30 Euro D. Gruttmann 55 Euro D. Delitzscher 25 Euro S. Vogel 50 Euro Rink H.+I. 10 Euro Lange R. 10 Euro Sander V. 15 Euro Sepetavc C. 10 Euro Streit H. 30 Euro Martin E. 50 Euro Lüke G. 30 Euro Zipperle M. 50 Euro P. Preikschas http://www.pits-hundeausbildung.de 30 € Küttner L. 10 Euro
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
“Your dog - he is your friend, your partner, your defender. You are his life, his love, his leader. He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart. You owe it to him to be worthy of such devotion.”
Hallo
ich habe zwei Hunde von Krisztina und war selber schon in Tordaszoo. Wenn einer in Ungarn helfen kann, dann ist es sie. Dies nur so am Rande.
LG Andrea
Hab gerade einen kleinen Beitrag angewiesen. Hoffentlich kann dem kleinen Kerl geholfen werden. Tausend Dank, Iris, für Deinen Einsatz! Ich hoffe, der Biss war nicht zu heftig....
Morgen läuft meine Bilder-Auktion aus und dann kann ich ganz bald auch die Bilderspende und meinen Anteil überweisen!!!
Aber viel wichtiger: Wann darf Peppi denn umziehen oder ist er vielleicht schon umgezogen?!?!?! Würde mich für den Bub einfach freuen, wenn er die Tötung schnellstmöglich verlassen könnte!
Habe mir Peppis Geschichte schon vor einiger Zeit durchgelesen, daher würde es mich auch interessieren, was nun aus ihm geworden ist, wie der jetzige Stand ist. Hat er Fortschritte gemacht, und wieweit ist er jetzt?
für Peppi gibt es wohl eine Notlösung inzwischen über einen deutschen Verein, sobald es fix ist wird Iris berichten!
Danke für Eure Geduld.
LG Sabine
“Your dog - he is your friend, your partner, your defender. You are his life, his love, his leader. He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart. You owe it to him to be worthy of such devotion.”
Liebe Peppi-Freunde, Peppi ist vorgestern aus der Tötungsstation ausgezogen. Nachdem sein Tötungstermin aufgehoben war und er nicht mehr akut gefährdet war, haben wir weiter mit ihm gearbeitet und auch kleine Erfolge erzielt. Im Zusammenhang mit der Übernahme des Rottweiler-Mixes ZEUS ergab sich nun für Peppi die Möglichkeit, von einer deutschen Tierschutzorga übernommen zu werden. Diese Organisation unterstützt unter anderem ein Tierheim am Balaton. Dort wird Peppi nun bis zu seiner Ausreise nach Deutschland leben. Er hat dort ein 20 qm großes Einzelgehege und es wird weiterhin mit ihm geübt. Diese Möglichkeit hat gegenüber der Unterbringung in Tordaszoo den großen Vorteil, dass Peppi so viel Zeit hat, wie er braucht, um vermittlungsfähig zu werden. Wir wünschen Peppi alles Glück dieser Welt und sind zuversichtlich, dass es SEINE Menschen irgendwo gibt und dass er sie findet.
Mit den ursprünglich für die Unterbringung von 3 Monaten im Tordaszoo gesammelten Spenden würden wir gerne die Organisation unterstützen, die Peppi übernommen hat. .....................................................
Die Tötungsstation erscheint ohne Peppi seltsam leer...
Schön von Peppi zu hören.
Ich wünsche ihm daß er weiter fleissig mit sich arbeiten lässt und daß er dann ein Traumzuhause findet.
Vielen Dank für eure Mühe.
LG Claudia