Wenn Sie in diesem Forum gelandet sind, haben Sie vermutlich bereits eine Vorstellung vom Leben der Hunde in Ungarn. Sie wissen, dass es Tierheime mit sehr vielen Hunden gibt uns Sie wissen auch, dass es Tötungsstationen gibt, in denen die Hunde sterben werden, wenn sie nicht innerhalb von 14 Tagen von ihren Besitzern abgeholt werden oder einen sicheren Platz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz haben. Als ich zum ersten Mal in Dombóvár in der Tötung war, hatte sich schon viel verändert. Die neuen, von TIN finanzierten Zwinger standen bereits, ebenso wie der Container. Es gab Strom und Wasser. Ich mag mir kaum vorstellen, wie es vorher war. Winzige, gemauerte Würfel, in denen die Hunde schutzlos den mitunter extremen Wetterbedingungen ausgesetzt waren. Heute sind sie nur noch dann belegt, wenn es sehr voll wird. Am vorletzten Wochenende sind neun erwachsene Hunde und fünf Welpen in ein besseres Leben gereist, daher gibt es aktuell nur fünf Hunde. Tagsüber werden sie von einem Angestellten der Kommune betreut, oder besser beaufsichtigt. Sie bekommen morgens Futter und Wasser, bei Bedarf wird auch der Zwinger gereinigt. Danach beginnt für die Hunde ein langweiliger Tag. Sie sitzen (zumeist einzeln) in ihren Zwingern und warten, dass die Zeit vergeht, dass es endlich Abend wird und die Gruppe ungarischer Freiwilliger kommt, die sich um die Hunde kümmert. Es gibt eine größere Gruppe von tierschutzbewegten Menschen in Dombóvár (etwa 170), zehn bis fünfzehn von ihnen sind regelmäßig in der Tötung. Und regelmäßig heißt regelmäßig, nicht, wenn sie grade mal Lust haben. Sie sind beruftstätig und machen das ehrenamtlich in ihrer freien Zeit. Sie nehmen zum Teil lange Fußwege in Kauf.
Die Abläufe sind eingespielt, und alles passiert in Ruhe und routiniert. Ein Teil der Helfer bringt einen Teil der Hunde in den Auslauf, die anderen reinigen die Zwinger und bereiten das Futter vor. Im Auslauf lernen die Hunde, an der Leine zu laufen, wenn das gröbste Bewegungsbedürfnis befriedigt ist, leiben sie es, sich bekuscheln zu lassen. Im Auslauf kann auch festgestellt werden, wie verträglich die Hunde sind. Die freiwilligen Helfer haben einen sehr guten, unaufgeregten Umgang mit den Hunden und selbst bei extrem ängstlichen und schreckhaften Tieren gelingt es ihnen in kurzer Zeit, ihr Vertrauen zu gewinnen.
Das ist wichtig, denn die Hunde haben nicht viel Zeit. Nach Ablauf der 14 Tage muss jemand da sein, der sie aufnehmen möchte. Der Druck ist hoch. Wir bemühen uns, in dieser Zeit so viel wie möglich über diese Hunde in Erfahrung zu bringen, damit es nach dem Umzug keine bösen Überraschungen gibt.
Fast alle Hunde sind sehr freundlich Menschen gegenüber, was nicht selbstverständlich ist, denn ihre Erfahrungen waren nicht durchweg positiv. Die Arbeit mit den Hunden macht Spaß, und alle sind mit Freude dabei und empfinden es nicht als Last. Wenn es dann auch noch ein Happy End in Form netter Adoptanten gibt, ist alles perfekt.
Ich hänge noch ein paar Fotos an, um Ihnen einen Eindruck ins Geschehen in Dombóvár zu geben. Sollte Interesse bestehen, berichte ich in lockeren Abständen weiter.
Herzliche Grüße aus Ungarn, Iris
Gast
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Hallo Iris,
Da ich vor vier Monaten Donald aus Dombovar übernommen habe, finde ich deinen Bericht klasse. Mir war nie klar, ob ihr alle Hunde dort fotografiert, oder nur ausgewählte, damit ist meine Frage beantwortet und klar finde ich es spannend, ein wenig mehr über die Tötung zu erfahren, da es das einzige ist, was ich überhaupt über seine Geschichte erfahren kann.
Also danke für deinen Bericht :) immer mit dem Interesse auf mehr...
Selbstverständlich gerne lese ich immer wieder solche Berichte von Dir .
Vor allem wenn sie dann auch mal so positiv sind. Man kann ja an den Bildern erkennen wie freundlich und liebevoll
die Stimmung ist.
Vielen Dank schon jetzt für weitere Berichte
lg
Annette
Danke für deinen ausführlichen Bericht.Man kann sich jetzt doch besser vorstellen wie die Hunde dort untergebracht sind.
Ich finde es großartig daß so viele ehrenamtliche Helfer sich um die Hunde kümmern und sie nicht 24 Stunden im Zwinger sitzen müssen.
So haben sie doch ein bisschen Abwechslung und sind nicht so ganz alleine.
LG Claudia
Hallo Iris !
Schöne Bilder und ein tolles Engagement der Leute vor Ort ! Es hat sich unglaublich Vieles positiv verändert im Dombovar :-))) Deine Berichte ,Beschreibungen der Hunde und Deine zuversichtliche Haltung (...wir schaffen das ...) gefallen mir sehr gut . Das wollt ich Dir schon lange mal sagen .
LG ,Bea und Bogar
Danke, Bea! Ich würde nicht hier leben, wenn ich das Gefühl hätte, ich sei von ignoranten Tierquälern umgeben. Nicht alles ist gut, und es gibt noch eine Menge zu tun. Ich finde es ganz wichtig, dass sich vor Ort etwas verändert, und habe den Wunsch, dass es irgendwann nicht mehr nötig sein wird, die Hunde nach Deutschland zu bringen, um sie zu retten. Die Tierschützer in Domboóvár oder das Schulprojekt in Nagykanizsa sind Schritte in die richtige Richtung, die Unterstützung verdienen.
Hallo Iris,
danke für den ausführlichen Bericht. Ich hab die kleine Mini aus Dombovar. Pekinesen- Dackel-Mix. Sie ist einfach nur süß. Und ,na klar. möchte auch ich weitere Berichte lesen.
Liebe Grüße aus Kaufungen in Nordhessen.
Susanne, Tobi, Wuschel und Mini
Wenn es mehr Berichte vor Ort gibt finde ich auch sehr gut. Wenn man Hunde von dort hat ist man schon interessiert wies dort ist und was verbessert ist oder neues kommt. Ich hab seid April 12 Bobby aus der Tötung und Hugo aus Mohacs ab Dezember 12 und noch Darinka auf Pflege. Schön das es dich hier gibt und du uns auf den laufenden halten kannst und wenn wir fragen haben wir uns an dich wenden können.
Liebe Grüße aus Bayern von Nadine und Gerlinde mit allen Hundis.
Hallo Iris,
dein Erstbericht ist sehr interessant, schön auch zu wissen, dass es viele freiwillige Helfer gibt! Auch ich warte gespannt auf weitere Berichte!
Lieben Gruß
Anka
Hallo Iris,es ist recht anschaulich der Alltag in der Tötung geschildert.Vielen Dank dafür und ein recht herzliches Dankeschön an alle, die sich in der Tötung um die Hunde kümmern.
Evi und Julchen
Heute Abend wird Bogáncs gebadet und dann versuchen wir, Ordnung in sein z.T. bretthartes Fell zu bringen. Ich werde das Geschehen fotodokumentieren und Euch hier zeigen... Liebe Grüße, Iris
wenn sein Fell so mit Dreck verfilzt ist wie bei Tibor, werdet ihr um Abschneiden wohl nicht herumkommen. Ihr werdet staunen, wie schlank der Kerl dann ist! Viel Spaß heute abend... ;-)
Liebe Grüße,
Ilka & Tibor